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Die Beratungsbranche steht an einem Wendepunkt

Aktualisiert: vor 5 Stunden

Ein Gespräch zwischen Meta-Beraterin Eva und Executive Search Consultant Daniel über digital und KI-unterstützte Beratungsprozesse und die Zukunft von Beratungsunternehmen



Unternehmensberatung im Wandel

Die Beratungsbranche steht an einem Wendepunkt (Folge 2)


Daniel: Eva, du begleitest seit Jahren Beratungsunternehmen in Strategie- und Transformationsfragen. Wir erleben gerade einen gewaltigen Wandel in der Branche. Wie beurteilst du die Lage?

 

Eva: Die Beratungsbranche befindet sich in einer strukturellen Transformation. Digitalisierung war schon länger ein Thema, aber mit dem Aufkommen leistungsfähiger KI-Modelle hat sich der Druck stark erhöht. Wir sehen, dass klassische Geschäftsmodelle zunehmend unter Druck geraten, nicht nur durch neue Technologien, sondern auch durch veränderte Kundenerwartungen.

 

Daniel: Was genau meinst du mit „veränderten Kundenerwartungen“?

 

Eva: Viele Auftraggeber sind heute deutlich technologieaffiner und hinterfragen die Wertschöpfung klassischer Beratungsprodukte. Sie wollen keine 200-Seiten-Präsentationen mehr, sondern schnelle, evidenzbasierte Lösungen. Gleichzeitig erwarten sie, dass Beratungsfirmen selbst digital denken, Tools einsetzen, KI nutzen. Kurz: dass sie mit dem Wandel mitgehen. Wer das nicht tut, wird zunehmend als wenig zeitgemäss wahrgenommen.

 

Daniel: Einige meiner Mandanten in der Beratungswelt berichten von sinkenden Margen und schrumpfenden Projekten. Ist der Markt der Beratungsleistungen tatsächlich kleiner geworden?

 

Eva: Ja, zumindest relativ. Viele Leistungen, die früher mit hohem manuellem Aufwand erbracht wurden, lassen sich heute teilautomatisieren. Gleichzeitig treten neue Wettbewerber in den Markt, zum Beispiel spezialisierte Tech-Startups oder grosse Softwarehäuser, die Beratung gleich mitliefern. Der Kuchen wird also anders verteilt. Wer nicht klar positioniert ist, verliert schnell an Relevanz.

 

Daniel: Was bedeutet das konkret für die Geschäftsmodelle klassischer Beratungsfirmen?

 

Eva: Sie müssen sich ehrlich fragen, wo ihr echter Mehrwert liegt. Prozessexpertise allein reicht nicht mehr. Es geht heute um die Fähigkeit, Komplexität zu reduzieren, unternehmerisch zu denken und Technologie sinnvoll zu integrieren. Das verlangt andere Profile, neue Rollenbilder und oft auch eine tiefgreifende Veränderung der eigenen Kultur.

 

Daniel: Und aus deiner Sicht: Was müssen Beratungsunternehmen jetzt konkret tun, um relevant zu bleiben?

 

Eva: Drei Dinge. Erstens: Sie müssen ihre eigenen Delivery-Modelle radikal überdenken, Stichwort hybride Leistungserbringung mit Menschen und Maschine. Zweitens: Sie sollten in eigene digitale Assets investieren, statt nur über Tools zu reden. Drittens: Die Rekrutierung muss sich verändern. Gefragt sind nicht nur exzellente Denker, sondern auch mutige Macher, die technologiegetrieben und agil arbeiten können.

 

Daniel: Was heisst das für die Zukunftsfähigkeit der Beratungsbranche insgesamt?

 

Eva: Zukunftsfähige Beratungen werden keine reinen Projektlieferanten mehr sein, sondern plattformfähige Lösungsanbieter. Das bedeutet: Sie kombinieren methodische Kompetenz mit skalierbaren, digitalen Services. Gleichzeitig bauen sie langfristige Partnerschaften auf und bewegen sich weg von reiner Projektlogik hin zu kontinuierlicher Wertschöpfung.


Daniel: Also weg vom klassischen „Time & Material“-Modell?


Eva: Genau. Zukunftsfähige Geschäftsmodelle setzen auf mehr wiederkehrende Einnahmen, etwa durch Subscription-basierte Formate, datengetriebene Insights oder Co-Creation mit Kunden. Entscheidend ist: Beratung wird nicht verschwinden, aber sie muss sich neu erfinden. Wer das heute nicht erkennt, wird morgen von den Märkten überholt.


Daniel: Starke Worte. Vielen Dank, Eva, für deine klaren Einblicke. Die Branche steht vor grossen Herausforderungen, aber auch vor neuen Chancen. Entscheidend wird sein, ob Beratungen bereit sind, sich selbst genauso radikal zu transformieren, wie sie es sonst ihren Kunden empfehlen.


 

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