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„Die Zukunft der Beratung entsteht zwischen Menschen, Technologie und dem Mut, neu zu denken.“

Ein Gespräch zwischen Meta-Beraterin Eva und Executive Search Consultant Daniel über den Wandel von Beratungsunternehmen und was dieser für die Skills der Berater der nächsten Generation, Karrieren, Leadership und Recruiting bedeutet



Die Zukunft der Beratung

Die Zukunft der Beratung entsteht zwischen Menschen, Technologie und dem Mut, neu zu denken


Daniel: Eva, wir beobachten derzeit einen tiefgreifenden Wandel im Beratungsgeschäft. Wenn du zurückblickst, wie hat sich das Beraterprofil in den letzten zehn Jahren verändert?

 

Eva: Vor zehn Jahren lag der Fokus stark auf dem Expertenstatus des Beraters: Man besass ein Wissensmonopol und dieses war das eigentliche Asset. Heute sind Wissen und Methoden frei verfügbar, digital zugänglich und vernetzt. Beratung verschiebt sich deshalb vom fachlichen Impulsgeber hin zur Co-Creation. Es geht um die Gestaltung von Lösungen gemeinsam mit dem Kunden, statt sie „von aussen“ zu liefern.

 

Daniel: Ein wesentlicher Faktor dieser Entwicklung ist die Rolle von KI. Wie verändert sie das Beratungsgeschäft?

 

Eva: KI übernimmt immer stärker analytische, repetitive oder vorbereitende Aufgaben. Also genau jene Tätigkeiten, die traditionell bei Junior-Teams lagen. Dadurch verändert sich die Wertschöpfungslogik. Erfolgreiche Berater müssen heute KI orchestrieren:


  • Sie müssen verstehen, wie KI funktioniert und zur Problemlösung beiträgt.

  • Sie müssen menschliche Fähigkeiten wie Moderation, Deutung, Empathie und Kontextverständnis einbringen.


Die Zukunft der Beratung ist hybrid, also eine intelligente Kombination aus menschlicher Beratungskompetenz und technologischen Assets.

 

Daniel: Das betrifft auch die Organisations- und Geschäftsmodelle der Beratungsfirmen, insbesondere die Pyramide.

 

Eva: Richtig. Das klassische Modell, viele Juniors unten, wenige Partner oben, stösst an seine Grenzen. Mit KI und digitalen Tools braucht es weniger operative Kapazität. Stattdessen braucht es mehr erfahrene Problemlöser im Mittelbau. Die Pyramide wird zum Diamanten oder Obelisken:


  • breiter Kern erfahrener Berater

  • kleinere „Junior Base“

  • Partnerschaft auf Augenhöhe, nicht Distanz.


 

Daniel: Welche Auswirkungen hat das auf Karrieren und Anreizsysteme?

 

Eva: Karrieren werden unternehmerischer. Berater werden stärker am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt. Nicht nur über Umsatz, sondern über Wirkungsbeiträge. Ebenso entstehen parallel zum Projektgeschäft skalierbare Produkte, Plattformen und Ökosysteme. Beratung wird damit wiederholbarer, skalierbarer und wertschöpfender, statt nur individualisiert projektbezogen.

 

Daniel: Wenn wir diesen Wandel reflektieren, wie sieht der neue Archetyp des Beraters aus? Du arbeitest hier häufig mit dem Cardea-Modell.

 

Eva: Der neue Berater vereint vier Dimensionen:

 

Dimension

Bedeutung

Strategischer Denker

Erkennt Muster, Zusammenhänge und Zukunftsmöglichkeiten

Empathischer Co-Creator

Kann Beziehungen gestalten, vertrauensvoll moderieren und zielgerichtet kollaborieren

Technologie-Orchestrator

Nutzt KI, Daten und digitale Tools als Beschleuniger

Unternehmerischer Gestalter

Übernimmt Ergebnis- statt Aufgabenverantwortung und entwickelt nachhaltige Lösungen


Daniel: Als Executive Search Consultant sehe ich genau das in den Rekrutierungs-Anforderungen der Beratungsunternehmen. Die Zeiten, in denen wir primär nach akademischen Gradzahlen und Case-Interview-Exzellenz gesucht haben, sind vorbei. Heute suchen Beratungsfirmen deutlich stärker nach:


  • Persönlicher Reife und Selbstwirksamkeit

  • Fähigkeiten zur Co-Creation statt zur Einzelanalyse

  • Technologisch augmentierte Denk- und Arbeitsweisen

  • Unternehmerischem Mindset statt reiner Methodendisziplin

 

Wir rekrutieren nicht mehr für die Pyramide, sondern für den Diamanten. Das bedeutet:Weniger Einstellungen auf den Consultant-Stufen, sondern mehr erfahrene Berater mit Ownership, Gestaltungswillen und echter Ergebnisorientierung.

Und etwas Wichtiges verändert sich ebenfalls:Talente kommen heute nicht mehr „zu einer Marke“, sondern zu Menschen. Beziehungen und Purpose-Kompatibilität werden mindestens genauso entscheidend wie das Projektportfolio.

 

Eva: Ja, absolut. Und das verändert auch die Rolle der Partner. Sie sind nicht mehr «nur» Beziehungshalter, sondern werden zu Kuratoren von Ökosystemen und Dirigenten von Teams und Technologien. Das verlangt ein anderes Leadership-Verständnis.


Daniel: Und wir sehen, dass Kandidaten heute in den Bewerbungsprozessen andere Fragen stellen:


  • Werde ich gestalten dürfen?

  • Kann ich Wirkung erzeugen?

  • Wie wird Technologie in diesem Unternehmen eingesetzt?

  • Wie sind die Kultur, der Leadership-Stil und die Teamkomposition?

 

Die attraktivsten Beratungshäuser antworten darauf nicht mit „Trainings“, sondern mit Organisationen, die flache Hierarchien, Freiräume und Kollaboration fördern durch z.B, Lab-Formate, Co-Creation-Ansätze, Lern- und agile Kulturen, flexible Projektwege, Beteiligungsmodelle.


Eva: Genau. Die Zukunft der Beratung ist nicht nur effizienter, sie ist sinnorientierter und kollaborativer. Und das macht sie, wenn wir es richtig gestalten, für Talente so attraktiv wie selten zuvor.




 

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